Historische Fischstäbchen: Fischbein und Vernähte Spuren in einem historischen Mieder aus dem Modebazar Gerson und Co, Berlin.

„Modetempel“ oder „Mode Bazar“ lauten die exotisierenden Namen der neugegründeten Kaufhäuser in Berlin am Ende des 19. Jahrhunderts. Hier findet edle Kleidung findet reißenden Absatz, denn durch die Erfindung von Standardgrößen und serielle Herstellung ist Luxusware für breitere Gesellschaftsschichten erschwinglich geworden. Häufig wird sie von Textilarbeiterinnen in Heimarbeit hergestellt: ein neuer Arbeitsmarkt entsteht.

Wichtiger Bestandteil der damaligen Damenmode war Fischbein. Das gleichermaßen biegsame wie steife Material wurde aus den Barten großer Wale gewonnen und spielte für die Formung der weiblichen Silhouette eine entscheidende Rolle.
Während die massenhaft gejagten Wale im Atlantik um ihr Überleben kämpfen, beginnen die Frauen in den Städten, ihre Rechte einzufordern.

Ein Vortrag mit Perspektivenwechsel, mittlerweile on tour:
Netzwerk Mode Textil / Kunstgewerbemuseum Berlin (2018)
Industriemuseum Elmshorn (2017)
Weltkulturen Museum (2017)